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2022-07-01 17:43:54 By : Mr. STEVEN MR GU

...dann führt (k)ein Weg daran vorbei: Nämlich am Dom. International bekannt, UNESCO-Welterbe, Wahrzeichen der Stadt. Hier konzentrieren sich auf engstem Raum 2000 Jahre Geschichte, sichtbare Spuren von Römern, Mittelalter, Kaiserreich und Moderne, alles 1001 mal fotografiert. Was gibt es da noch zu entdecken? Erstaunliche grüne Oasen und... …Vielleicht die Reste des Seitenportals des Nordtors der römischen Colonia Claudia Ara Agrippinensium (um 50 n. Chr.) an der Westseite des Doms.

Oder direkt daneben das Modell der Kreuzblumen (Höhe 9.50 m), die die Westtürme des Doms bekrönen. Sie gelten als Symbol der Domvollendung 1880.

Der Kölner Dom steht in der Tradition der französischen Kathedralbaukunst. Grundsteinlegung war 1248, Chorweihe 1322. Danach blieb der Dom Jahrhunderte lang ein Torso. Fertiggestellt wurde er erst 1880. In der romantischen Rückbesinnung auf das Mittelalter gab es schon Anfang des 19. Jahrhunderts  Bestrebungen, den Dom zu vollenden. Eine entscheidende Rolle spielten dann die preußischen Herrscher, die den Kölner Dom als deutsches Nationaldenkmal und Symbol für die deutsche Einheit ansahen.

Es überrascht nicht, dass die Nachfolgerin der Dombrücke, die 1907-11 errichtete markante Bogenbrücke, den Namen des preußischen Herrscherhauses trägt. Mit dem Dom gehört sie zum klassischen Köln-Panorama. Und sie ist auch eine Attraktion für Touristen. Fast muss man befürchten, dass sie unter der Last der unzähligen "Liebesschlösser" zusammenbrechen könnte.

An allen vier Rampen wurden Reiterstandbilder preußischer Könige bzw. Kaiser aufgestellt. Auf der linken Rheinseite, der Kölner Altstadt, reiten Kaiser Friedrich III. und Kaiser Wilhelm II. auf den Dom zu und entwickelten sich zu beliebten Postkartenmotiven.

Mit dem Neubau des Museums Ludwig (1986) wurde das Areal zwischen Dom und Rheingarten/ Hohenzollernbrücke (heute: Heinrich-Böll-Platz), künstlerisch gestaltet. Der israelische Künstler Dani Karavan verwandte für seine Installation "MA'ALOT (= Stufen) Gras, Bäume, Ziegelsteine, Granit, Gusseisen und Eisenbahnschienen. Das verwendete Material greift die Materialien der Umgebung auf. Die Schienen nehmen Bezug auf den nahen Bahnhof. Sie führen vom Museum zu einem stufenförmigen Turm aus Granit und Gusseisen. Er ermöglicht Durchblicke auf Dom und Rhein.

Es war keineswegs Karavans Absicht, an dieser Stelle ein Holocaust-Denkmal zu errichten. Er äußerte sich  später dazu: Wenn er als zeitgenössischer israelischer Künstler eine Installation mit Turm und Eisenbahnschienen schaffe, könnten durchaus Assoziationen an die Anlage von Konzentrationslagern hervorgerufen werden.

Unter dem Heinrich Böll-Platz ist die Philharmonie untergebracht. Karavan zeichnete die Form des Konzerthauses ebenerdig in konzentrischen Kreisen nach. Eine besondere kölsche Spezialität: Wenn der Konzertsaal bespielt wird, darf der Platz nicht betreten werden, weil die oberirdischen Geräusche im Konzertraum zu hören sind. Eine Garde von Wächtern passt mit Argussaugen auf, dass dann niemand den Platz betritt. 

Man traut seinen Augen nicht: Unmittelbar am Dom habe ich einige kaum für möglich gehaltene grüne Idyllen entdeckt und festgehalten. An der Ostseite des Doms wächst hinter dem Chor am Domherrenfriedhof zwischen steinernen Fragmenten eine Wildblumenwiese. Und die Mitarbeiter der Dombauhütte - die bekanntlich nie arbeitslos werden - haben sich an der Südseite des Doms eine kleine beschauliche Oase geschaffen.  

Ich habe ein paar etwas andere Impressionen rund um den Dom zusammengestellt und würde mich freuen, wenn Ihr mich begleitet.

Weitere Infos zum religiösen und historischen Hintergrund von Karavans Installation gibt es HIER.

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